Die Geschichte unseres Vereins

Mitbegründer: Wilhelm Ostermeier

Nach der Erfindung der Fotografie war deren Siegeszug nicht mehr aufzuhalten. Regensburg ließ sich Zeit mit dem Medium Fotografie.
Erst 1909 wurde das erste Fotogeschäft in der Maximilianstraße eröffnet. Im Amateurbereich frönte bereits seit 1887 eine kleine, elitäre Gruppe um den königlich-technischen Eisenbahnassistenten Wilhelm Ostermeier dieser damals noch völlig unpopulären Freizeitbeschäftigung, die vom einfachen Mann auf der Straße halbwegs für Zauberei gehalten wurde, was angesichts der Männer mit den unhandlichen, großen, hölzernen Kästen und ebensolchen Stativen verständlich war.

Aus dieser Handvoll von Lichtbildnern entstand 1887 ein "Verein der Amateurfotografen", der schließlich 1894 neu gegründet den Namen "Photographische Gesellschaft Regensburg" annahm. Ostermeier, der bis zu seinem Tode 1929 die Geschicke des Vereins lenkte, darf schlichtweg als Mentor der Regensburger Amateurfotografen bezeichnet werden.

Anfang der 30er Jahre bis über das Kriegsende hinaus stand August Roppelt der Gesellschaft vor. 1956 begann dann die Ära des Rechtsanwalts Karl Schlachter, die ganze 30 Jahre währte.

Karl Schlachter legte 1986 die Führung der Gesellschaft in jüngere Hände, womit sich zugleich der sich anbahnende Generationswechsel vollzog.

Hannes Schmid, der neue Vorsitzende, verstand es mit einem verjüngten Vorstandsteam und außerordentlichem Geschick, Jung und Alt zu einem harmonischen Ganzen zu integrieren, wobei er mit Erfolg auch auf die Mitarbeit der Senioren setzte.
Wichtige Ereignisse in der Ära des Vorsitzenden Schmid waren ohne Zweifel die 100-Jahr-Feier am 7. September 1994. Schirmherr des Jubiläums war unter anderem der damalige Regierungspräsident Metzger. Die zugehörige Bildausstellung fand damals im DEZ statt, dabei wurden 100 Farb- bzw. SW-Bilder ausgestellt. Für die Mitglieder wurde ein 4-tägiger Vereinsausflug zum Bodensee mit der Besichtigung der Insel Mainau, das Pfahldorf Unteruhlingen sowie Schaffhausen mit dem Rheinfall unternommen.
Des Weiteren wurden im Oktober des Jubiläumsjahres öffentliche Diavorträge im Theatersaal der Gaststätte Augustiner zu den Themen „Regensburg, Tadsch-Mahal, Island und Lanzarote“ vor begeisterten Besuchern gezeigt.

 

1996 wurde die Fotografische Gesellschaft dem damals noch ziemlich neuen Medium „Weltweit“ bekannt gemacht – die Vereins-Homepage wurde damals wie auch noch heute von dem Webmaster der FGR, Herrn Andreas Kotulla, erfolgreich betreut, so dass unter anderem viele junge Neumitglieder über das Internet gewonnen werden können.

Nach 13-jähriger äußerst erfolgreicher Arbeit gab Hannes Schmid 1999 das Amt des Vorsitzenden an seinen Nachfolger Ulrich Kreit ab. Auf Grund seiner Verdienste und sein unermüdliches Engagement über die Zeit als Vorsitzender wurde Hannes Schmid zum Ehrenvorsitzenden der Fotografischen Gesellschaft ernannt. Auch Ulrich Kreit verstand es mit idealistischem Einsatz und seinen gern besuchten Anfängerkursen, die Fotoanfänger mit Technik sowie Bildgestaltung, Arbeiten im Labor sowie im Studio zu begeistern.

Ein besonderer Kraftakt war im Jahr 2000 der Umzug der Fotografischen Gesellschaft vom „Augustiner“ in das neue Vereinslokal „Paradiesgarten“ in der Richard-Wagner-Straße, welcher durch die Vorstandschaft sowie der Mitglieder meisterlich bewältigt werden konnte. Im Jahr 2003 wurden der Ehrenvorsitzende, Herr Karl Schlachter, und Herr Gerd Kohl für die 50-jährige Treue zum Verein mit einer goldenen Ehrenmedaille gewürdigt.

 

Im Januar 2005 fand in der Fotografischen Gesellschaft erneut ein großer Generationswechsel bei den Vorstandswahlen statt. Gewählt wurde als 1.Vorsitzende Frau Anette Wöltje – zum ersten Mal in der nun 111-jähigen Geschichte eine Frau als Leiterin der FGR, Herr Matthias Tausendpfund zum 2. Vorsitzenden, Herr Christian Söllner zum Schriftführer und Frau Christine Mai als Schatzmeisterin.
Die Aufgaben im Jahr 2005 waren für ein junges Team schwierig. Es wurde die bereits bestehende Satzung geändert und den neuen Gegebenheit angepasst, sowie ein leistungsfähiger Beamer gekauft.

Ein Höhepunkt im Jahr 2005 war das 111- jährige Jubiläum der FGR, welches mit einem gesellschaftlichen Ereignis, einem 2-tägigen Ausflug nach Bayreuth, gefeiert wurde.

Heute (Stand 2005) zählt die FGR 96 Mitglieder, von denen etwa die Hälfte der jüngeren Generation angehören und unter denen sich bereits beachtliche Könner befinden.

Die Fotografische Gesellschaft ist Mitglied im DVF, dem "Deutschen Verband für Fotografie", der in Landes- und Bezirksverbände untergliedert ist. Viele der derzeitigen Senioren der Fotografischen Gesellschaft konnten in diesen Jahrzehnten – und manche noch heute – auf Bezirks- und Landesebene und auch darüber hinaus beachtliche Ausstellungserfolge verzeichnen. Namen wie Hermann Hoffmann, Hans Mahr, Richard Raab, Walter Rudat, Rudi Kahl, Karl Panser und Michael Stöberl sind damit verbunden.
Heute sind es vor allem jüngere Mitglieder, wie Herbert Anderlik , Werner Pokutta, Franz-Joachim Braunmiller , Rudolf Meller, sowie Stephan Fürnrohr Jörg Kulow und Christian Bauer, – um nur einige zu nennen –, die mit moderner, zeitgemäßer Fotografie und Ideenreichtum bei Wettbewerben sowie Ausstellungen Erfolge verbuchen können.

Vor allem in den letzten 10 Jahren ist der Trend zur Bildbearbeitung sowie zur digitalen Fotografie markant. Während zuerst die jungen bzw. neuen Mitglieder ausschließlich digital fotografierten, steigen nun auch zunehmend immer mehr langjährige Fotografen auf die digitale Technik um.

Im September 2005 ist daher in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung über den Kauf eines leistungsfähigen Beamers abgestimmt worden, welcher nun regelmäßig verwendet wird und nach und nach bei Wettbewerben Papierabzüge sowie Dias verdrängt.

Mit zahlreichen Fotoausstellungen hat sich die Gesellschaft immer wieder Positiv in das Rampenlicht gestellt. Um nur einige zu nennen wurde im Jahre 2001 die Ausstellung „Hafen im DEZ“ vom 24.09. bis 29.09.2001ausgerichtet.

2002 beteiligte sich die FGR mit einer Ausstellung am Nordgautag, welche vom Oberpfälzer Kulturbund in Maxhütte-Haidhof ausgerichtet wurde. Die gezeigten Bilder zum Thema „Industrie und Kultur“ haben dabei sehr großen Anklang gefunden. Ebenfalls große Herausforderung an das Fotografische Können und Einfallsreichtum wurde von den Mitgliedern abverlangt, als diese für Siemens VDO elektronische Bauteile fotografierten, welche in einer Vernissage gezeigt wurden, und nun als Wandschmuck die Räume der Siemens VDO zieren.

Im Jahr 2004 beteiligte sich die FGR erfolgreich mit einer Ausstellung zum Thema „Kinder und Jugend in Regensburg in den 50er Jahren“, die das Amt für Jugend und Erziehung zum 50-jährigen Bestehen ausrichtete.

Die Fotografische Gesellschaft Regensburg, eine der wenigen Fotovereine, welche die volle Gemeinnützigkeit besitzen, sieht ihre Aufgabe im Ideellen und auf kultureller Ebene, in der Kontaktpflege und in der Zusammenarbeit mit Personen, Vereinen und Verbänden, die gleiche Ziele verfolgen. Sie will die Fotografie auf allen Gebieten pflegen, Amateure beraten und fördern und in die höhere Warte der Bildgestaltung und Bildaussage führen. Erfahrungsaustausch, Vortragsveranstaltungen, Bildbesprechungen, Vereinswettbewerbe und die Teilnahme an Ausstellungen bilden den Kern der wöchentlichen Vereinsveranstaltungen , welche in der Gaststätte Spitalkeller in Regensburg, Alte Nürnberger Straße 12 stattfinden.